Kurze Hinweise zu Strohschieden

Unsere ersten dickwandigen Strohbienenkisten wurden in Serie vor etwa 30 Jahren gebaut und sind zum großen Teil in Betrieb.

Eines unserer Anliegen ist es, möglichst mit Naturmaterialien zu arbeiten und auf Metall und Kunststoff zu verzichten. Bei Schieden gelingt das gut durch gute handwerklich aufwändige Arbeit mit Holz, Hof eignem demeter Roggenstroh und Wickelrohr aus Rattan. Die Schiede sind fest, robust, leicht und gut bewegbar.

Recht häufig startet die Königin das Brutgeschehen auf der Wabenfläche, die sich direkt gegenüber der Strohfläche von Wand oder Schied befindet.

In unserer Imkerei arbeiten wir folgendermaßen mit Schieden: der Brutbereich umfasst in der Regel höchstens fünf Waben in den Maßen: 1 ¾ DN, Dadant, 1 ½ DN, Einraumbeute. Das Brutzentrum wird bei Kaltbau rechts und links von einem Schied eingerahmt, bei Warmbau kommt das Strohschied hinter die Brutwaben. LeerRähmchen werden, wenn erforderlich, vom Brutnest aus gesehen hinter/seitlich des Schieds gegeben. Die Bienen können Schiede auch im Winter gut überwinden, die HonigWaben dahinter gut erreichen. Spätestens Ende der Einwinterung ist hinter den Schieden keine Brut.

Erfahrung mit verschiedensten Arten von Beuten und (Stroh)Schieden zeigt: Feuchte, insbesondere bei schwächeren Bienenvölkern, zieht gerne in leeren Raum hinter dem Schied. Dort kann die Feuchte zu Schimmel führen. Abhilfe gegen Schimmel schafft zunächst eine richtige Volksführung mit einer vom Bien gut pflegbaren (nicht zu großen) Anzahl von Waben. Des Weiteren an der HolzBeutenAußenwand Lüftungsöffnungen und/oder Klimadeckel und/oder komplettes Füllen des Leerraums hinter Schied mit weiteren Schieden oder anderem Füllmaterial, beispielsweise ein mit Stroh (bitte: NICHT! Heu/Wolle) gefüllter Papiersack. Wenn kein Klimadeckel vorhanden ist sollte der Raum nach oben, zwischen Schied/Füllmaterial und Deckel/Folie/Wachstuch kleiner als 2 cm sein. Es könnte sich sonst in dem Raum Schimmel fördernde Feuchte sammeln.

Auf früher bebrüteten, dunklen Waben hat Schimmel in kalt/feuchter Jahreszeit ohne Vorbeugemaßnahmen gute Entwicklungsmöglichkeiten. Unbebrütete und ganz mit verdeckeltem Honig gefüllte Waben berührt der Schimmel eher nicht. Die geschlossen Holzböden unserer Strohbeuten sind –auch dank der Arbeit vieler Mitbewohner- auffällig sauber. 2019 hatten wir als Versuch bei etwa 50 Völkern auf geschlossenem Boden Stroh als Bausperre gegeben. In den sehr vielen Fällen wurde es dort feucht und oft schimmelig. Bienen versuchten das Bodenstroh rauszutragen. Strohwände werden nicht gerupft, nur propolisiert.

Frage: Kann die Beobachtung geteilt werden, dass durch die großen Propolis Vorräte, die an Strohwänden lagern, die Rähmchen weniger verkittet, leichter beweglich sind? Anregungen und Fragen nimmt die Imkerei am Schwalbenhof gerne entgegen. Telefon 06752-914 744.