STROHschied oder Einstreu?

STROHschied oder Einstreu?

Wände oder Decke oder Boden?

Bienen lebten über Jahrtausende in ihren Wohnungen in Symbiose mit vielen anderen kleinen Lebewesen, in Beuten aus Stroh, Ruten, Ferula, Kork, dickem rauem Holz, Schilfrohr und vielen anderen Materialien. Auch die bis in die 1970er Jahre in ganz Deutschland und bis 1989 in der DDR überwiegend eingesetzten Hinterbehandlungsbeuten boten gute Lebensmöglichkeiten für diese Tierchen wie etwa den Bücherskorpion. Man findet den Bücherskorpion häufig in den damals gebräuchlichen Alberti Beuten, sie haben an den Seiten eine Füllung mit Hobelspänen. Auch in Klotzbeuten und im Zeidlerbaum findet man bis zu 200 Arten Kleinlebewesen.

In heute üblichen Holzbeuten finden Mitbewohner, etwa 20 verschiedene Arten, Lebensmöglichkeiten. Ein Strohschied, ein Klimadeckel oder gar eine Strohbeute bieten einen bienengemäßen, trockenen, warmen Lebensraum für bis zu 200 Arten von Mitbewohnern.

Bienen haben einen Putztrieb.                                                                                           

Sie haben, wie man beobachten kann, gerne einen sauberen Boden. Kleinlebewesen unterstützen sie beim reinigen. Ein fester Holzboden in einer Kiste mit Klimadeckel, oder Strohschieden, oder komplett aus Stroh, ist, bei einem gesunden Volk, außer bei Kälte, immer sauber. Schiebt man auf den Holzboden eine vergitterte Diagnoseeinlage, lässt diese über Wochen, Monate dort, finden sich dort kaum abgeschrotete Wachsdeckel, zumeist keine Varroen, keine Wachsmottenmaden. Diese und andere „Abfälle“ sind selbstverständlich vorhanden, aber sie werden verwertet, genutzt, weggeräumt von Mitbewohnern aus dem Stroh (Bienen können wegen des für sie unüberwindbaren Gitters dort keine Bienengemäße Sauberkeit schaffen). Bringt man loses Stroh oder anderes Material auf den Beutenboden, versuchen die Bienen dies raus zu schleppen oder fest zu kitten und zu überkitten. Das ist eine ständige große Anforderung an die Bienen. Bienen in Kisten und Körben könnten in ihre Kraft ihren Putztrieb sinnvoller in andere Aufgaben stecken.

Liegt Stroh auf dem Boden als dickere Schicht, oder sitzen Schied oder Strohsack direkt auf dem Boden, kann sich dort, an der oft kältesten Stelle der Beute, Feuchte ansammeln. Durch Feuchte kann Schimmel entstehen.